Emergenz ist laut Luhmann (1984) etwas Unvorhersehbares, nicht vorher Bestimmbares. Im Prinzip sind drei Zustände wichtig:
- Als Ausgangssituation wird immer ein stabiler Zustand angenommen.
- Dann erfolgt eine „Irritation“, und dann ist etwas in Bewegung.
- Diese nächste Zeit wird dann als „emergente Phase“ bezeichnet, wenn etwas wirklich Unvorhersehbares passiert. Wichtig ist, dass diese „emergente Phase“ erst dann abgeschlossen ist, wenn wieder ein stabiler Zustand erreicht ist.
Ganz nach dem Motto „das Ganze ist anders, als seine Teile“ beschäftigt sich die Forschungsgruppe zur emergenten Fabrik mit der Identifikation und Anwendung der Emergenz zur Maximierung der Adaptabilität und Flexibilität von Produktionssystemen. Die emergente Fabrik bezeichnet dabei ein Gesamtsystem, welches die Möglichkeit bietet, auf nicht vorhergesehene Einflüsse durch die Selbstorganisation und Kommunikation seiner Teilsysteme zu reagieren. Durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure des Gesamtsystems können neue Eigenschaften und (Handlungs-) Strukturen geschaffen und die Robustheit gegenüber Irritationen erhöht werden.
Eine Auflistung der Themenbereiche und zugehöriger Fragestellungen gibt die folgenden Übersicht.
Publikationsempfehlungen:
– Panzer, M.; Bender, B.; Gronau, N. (2022): Neural agent-based production planning and control: An architectural review, Journal of Manufacturing Systems, S. 743-766. DOI: 10.1016/j.jmsy.2022.10.019
– Ullrich, André (2018): Eigenschaften wandlungsfähiger Systeme – Erarbeitung eines Indikatorsystems. ISBN: 3955452654