Im Fokus dieses Themenbereichs stehen die Anforderungen zur Gestaltung digitaler Lehr- und Lernprozesse und die Möglichkeiten und Grenzen zunehmender Individualisierung der Bildung. Der Einsatz neuer Technologien wird hier aus theoretischer und anwendungsorientierter Perspektive untersucht. Im Mittelpunkt unserer Forschung steht der Einfluss des digitalen Wandels und der digitalen Technologien auf die Prozesse der Bildung und Kompetenzentwicklung sowie die neuen Anforderungen, die diese Prozesse künftig definieren. Die angewandte Forschung umfasst sowohl Grundlagenforschung als auch einen laufenden Transfer von Anforderungen aus der Praxis (Schulen, Universitäten, Unternehmen, Gesellschaft) und die Anwendung von Forschungsergebnissen in die Praxis.
Unsere Arbeit ist in folgenden Teilprojekten organisiert:
Erforschung der Human-AI-Interaction im Lernkontext.
Viele Einsatzmöglichkeiten von KI-Softwareanwendungen im Bildungsbereich liegen in der Personalisierung des Einzelunterrichts, sodass Entscheidungen über den Lernweg einer/-s einzelnen Lernende/n und über die zu vermittelten Inhalte getroffen werden. Darüber hinaus kann KI das kollaborative Lernen unterstützen, indem sie die Online-Zusammenarbeit einer Lerngruppe organisiert; sie kann die Lehrenden ersetzen und sich mit den Lernenden verbinden. Nicht zuletzt kann intelligente virtuelle Realität eingesetzt werden, um authentische virtuelle Realitäten und spielerische Lernumgebungen zu schaffen oder um Lernende von virtuellen Tutoren betreuen zu lassen. Es bestehen verschiedene Ebenen der Human-AI-Interaktion, je nach der Art der technischen Agenten, die mit Menschen über gemischt-initiative Systeme interagieren.
Vor diesem Hintergrund erforschen wir die Interaktion zwischen Mensch und Maschine in digitalen Lernumgebungen im Kontext der Bildung und der betrieblichen Weiterbildung.
Personalisierung und Individualisierung in digitalen Lernprozessen.
Ein Hauptvorteil des digitalen Lernens ist eine größere Individualisierung der Lernerfahrung. Der Lernprozess und die Ergebnisse können durch eine sorgfältige Organisation von Lernaufgabe, Reihenfolge, Medium etc. an das Vorwissen der Lernenden angepasst werden. Darüber hinaus erlauben die zunehmenden Einsatzmöglichkeiten von Technologie im Bildungskontext eine gezielte Steuerung der individuellen Lernwege sowie eine spezifische Definition von Lernzeiten und -zielen. Durch den gezielten Einsatz digitaler Medien können Ungleichheiten unter den Lernenden reduziert werden, sodass der Unterricht gerecht gestaltet werden kann und ein größerer Gestaltungsspielraum für Lehrende und Lernende ermöglicht wird.
Hierzu ist gezielt inter- und transdisziplinäre Forschung notwendig, die es erlaubt zentrale Merkmale eines Lernenden zu strukturieren, um direkt den Lernprozess zu adressieren.
Zu diesen Themen werden verschiedene empirische Projekte durchgeführt, wie Literaturanalysen, Studien, Umfragen und (Labor)Experimente.